Chronik der Sternbräu Dettelbach

Im Jahre 1887 beschlossen eine Anzahl Dettelbacher Bürger, alteingesessene wohlhabende Geschäftsleute, unter dem Vorsitz von Abgeordneten Luitpold Baumann, eine Brauerei zu gründen.

Zur Kapitalbeschaffung für den Bau und die Einrichtung der Brauerei wurden 200 Stück Aktien á 1000 Goldmark mit dem Namen Sternbräu Dettelbach ausgegeben. Dieses Aktienkapital war ausschließlich im Besitz von Dettelbacher Bürgern und ermöglichte die Errichtung der Brauerei mit Mälzerei für eine Kapazität von ca. 15.000 hl Bierherstellung im Jahr.

Nach der Inbetriebnahme der Brauerei wurde ein vierköpfiger Aufsichtsrat mit 2 Herren im Direktorium gebildet, schon nach wenigen Jahren konnte auf Grund des guten Geschäftsganges eine Dividende von 5% ausgeschüttet werden. Die Dettelbacher Familie Then war von der Gründung bis zum Tode den letzten Aufsichtsrats im Jahre 1968 maßgeblich mit den Geschicken der Sternbräu verbunden.

Von 1909 bis zum 2. Weltkrieg stand der Betrieb unter der Leitung des Direktors Hans Eberle. Sein umsichtiges und rastloses Wirken und Schaffen trug zum Gedeihen des Werkes bei. Seine Devise, das Bier möglichst um den Schornstein abzusetzen, brachte dem Betrieb wirtschaftlichen Erfolg, so dass bald bis zu 7% Dividende bezahlt werden konnte.

In den schweren Kriegsjahren 1914/18 und in den schwierigen Nachkriegsjahren konnte zwar der Betrieb fortgesetzt werden, jedoch brachten diese Zeiten verschiedene Rückschläge. Erst nach Jahren wurde der Ausstoß der Vorkriegsjahre annähernd wieder erreicht.

Der 2. große Krieg bis 1945 schien dem tiefsinnigen Spruch: „Bierlose Zeiten, schreckliche Zeiten“ zu bestätigen. Die meisten Männer der Brauerei standen an der Front und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der letzten Kriegsjahre brachten den Betrieb fast zum Erliegen. Als am 6. April 1945 die amerikanischen Truppen in Dettelbach einzogen, stand der Stillstand der Brauerei bevor. Jedoch fand sich wieder eine beherzte Schar treuer Helfer und sorgte, dass bald wieder gebraut werden konnte. Die ersten Kunden kamen selbst mit ihrem eigenen Fahrzeug und holten das beliebte Bier der Sternbräu aus Dettelbach. Der Betrieb war durch die langen Kriegs- und folgenschweren Nachkriegsjahre maschinell und technisch heruntergekommen, und als im Jahre 1951 Dipl. Brau,-Ing. Heribert Kraus als Vorstand in die Gesellschaft eintrat, hatte der Betrieb nicht einmal, einen Ausstoß von 4.000 hl. Es war damals ein schwerer Anfang. Mit primitiven Mitteln mussten die vorhandenen Einrichtungen erhalten und nach und nach erneuert und modernisiert werden.

Der Kundenstamm war durch Kriegseinwirkungen zum Teil verloren gegangen und alle Sorge galt der Neuwerbung von Bierkundschaft. Durch harte Arbeit und Energie stieg der Ausstoß und die wirtschaftlichen Erfolge nach und nach, bis schließlich der Betrieb wieder in die ersten Reihen der unterfränkischen Brauereien aufrückte. Nachdem viele Jahre keine Gewinnausschüttung erfolgen konnte, begann im Jahre 1957 sich der wirtschaftliche Erfolg durch eine Dividendenausschüttung von 6% zu zeigen, der sich dann im Jahre 1961 bis auf 12% erhöhte.

Die Sorge um das Fortbestehen dieser mittelständischen Brauerei veranlasste im Jahre 1970 die beiden Großaktionäre, die Familien Kraus und Beer, mit der Brauerei-Gruppe Schickedanz (Brauerei Humbser-Geismann AG Fürth) eine Fusion anzubahnen. 1976 wurde der Braubetrieb daraufhin eingestellt.

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