Dettelbach Entdecken

Herzlich Willkommen in Dettelbach!

Erleben Sie Dettelbach und seine Ortsteile aus einer ganz anderen Perspektive.

Wein, Geschichte und Naturschönheiten im Herzen Frankens
 
Inmitten der malerischen Weinlandschaft Frankens liegt die charmante Weinstadt Dettelbach, die nicht nur durch ihre reiche Weintradition, sondern auch durch ihre historische Atmosphäre und natürliche Schönheit beeindruckt. Dettelbach bietet eine perfekte Mischung aus Genuss, Geschichte und Natur, die Besucher aus nah und fern in ihren Bann zieht.

Die historische Altstadt von Dettelbach versetzt Besucher zurück in die Zeit des Mittelalters. Schmale Gassen, malerische Häuserensembles und die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren Türmen und zwei Ausfalltoren schaffen ein einzigartiges Flair. Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Stadtpfarrkirche „St. Augustinus“ mit ihren ungleichen Türmen, während das spätgotische Rathaus mit seiner doppelläufigen Freitreppe zu den schönsten Profanbauwerken Frankens zählt. Eine weitere Besonderheit ist die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“, die Dettelbach zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Umgebung macht.

Die Weintradition von Dettelbach spiegelt sich nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Lebensart der Einwohner wider. Die Stadt beherbergt eine beeindruckende Vielfalt von Winzern, vom VDP-Weingut bis zum kleinen Selbstvermarkter. Die Dettelbacher Weine, die auf Lagen wie „Honigberg“, „Sonnenleite“ und „Berg-Rondell“ gedeihen, sind typisch für Franken: nachhaltig und gehaltvoll. Eine Erkundung der Stadt ist nicht vollständig ohne eine Verkostung der lokalen Weine in einer der urigen Probierstuben oder gemütlichen Häckerstuben.

Dettelbach ist nicht nur für Weinliebhaber ein Paradies, sondern auch für Naturliebhaber und Wanderfreunde. Die Themen-Wanderwege, insbesondere die TraumRunden, bieten abwechslungsreiche Routen durch die Weinberge und die umliegende Landschaft. Die Wanderungen belohnen nicht nur mit sagenhaften Aussichten auf den Main, die Weinberge und die Altstadt, sondern auch mit kulturellen und landschaftlichen Schätzen.

Die Stadt lädt das ganze Jahr über zu verschiedenen Veranstaltungen ein, die das kulturelle Erbe und die Lebensfreude der Bewohner widerspiegeln. Die Kirchweih im August ist ein Höhepunkt, bei dem Winzer ihre Höfe öffnen und kulinarische Köstlichkeiten, begleitet von Musik und Unterhaltung, präsentieren. Die Einholung der letzten Weinfuhre im Oktober markiert das Ende der Weinlese und wird mit einem festlichen Umzug, begleitet von Weinprinzessinnen und Oldtimertraktoren, gefeiert.

Die Kombination aus historischem Charme, langer Weintradition und natürlicher Schönheit macht Dettelbach zu einem einzigartigen Reiseziel im Herzen Frankens. Ob beim Schlendern durch die Altstadt, beim Genießen der vielfältigen Weine oder beim Wandern durch die Weinberge – Dettelbach lädt dazu ein, die Schönheit und Vielfalt dieser Region zu entdecken.

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Ein Blick in die Geschichte der Stadt Dettelbach

Knapp 7.300 Einwohner zählt Dettelbach mit seinen neun Stadtteilen und blickt stolz auf eine reiche und weit zurückgehende Geschichte. Seine erste Erwähnung findet Dettelbach 741 n. Chr. als fränkische Siedlung „Fiscus dominicus Thetilabah“.

„Möge man mir in ein Städtchen folgen, mainaufwärts von Kitzingen, das, umgeben von sonnigen Rebenhängen, freundlich emporsteigt an sanften Höhen, das alljährlich von tausenden frommer Beter besucht, das von Künstlern und Kunstfreunden noch immer nicht nach Gebühr geschätzt wird, nach Dettelbach.“

Michael Göbel, Dettelbacher Chronist, hat im Jahr 1909 so seinen verehrten Heimatort beschrieben. Würde er heute noch leben, würde er es sicher noch genauso tun. Zu Recht!

Dettelbach ist eines dieser romantischen, fränkischen Winzerorte, die einerseits ein bisschen verschlafen wirken, aber doch, dank des milden Klimas und der großzügig verteilten Sonnenstunden, Lebensfreude und Genuss ausstrahlen, die man sonst eher südlich der Alpen erwartet. La dolce Vita – das süße Leben – aber eben auf fränkisch!

Knapp 7.300 Einwohner zählt Dettelbach mit seinen Stadtteilen und blickt stolz auf eine, für so ein kleines Städtchen, reiche und weit zurückgehende Geschichte. Einige markante Punkte sollen hier erwähnt sein:

741 Erste Nennung als fränkische Siedlung „Fiscus dominicus Thetilabah“ (= lat. königlicher Meierhof Thetilabah)

1101 wird Helmrich von Tetilabach als erster seines Geschlechtes urkundlich genannt. Die Dettelbacher Ritter erbauten eine Burg. Zeit, Aussehen und Größe wurden allerdings nicht überliefert.

Im 15. Jahrhundert verarmte das Rittergeschlecht und starb aus.

1444 Entstehung des großen viereckigen Turms an der heutigen Stadtpfarrkirche an der Stelle der ehemaligen Ritterburg

1478 Fertigstellung des, noch heute als ältestes Stadthaus erhaltenen, spätgotische Fachwerkhauses – heute Baumannshaus genannt

1484 Erhebung der aufstrebenden Siedlung zur Stadt durch Bischof Rudolf von Scherenberg mit Verleihung von Marktrecht für einen Wochenmarkt und drei Jahrmärkte

1484 Im Zuge der Stadterhebung Beginn des Stadtmauerbaus mit fünf Toren und 40 Türmen und des Spätgotischen Rathauses

1489 Abbruch des alten Gotteshauses (der Turm blieb stehen) und Bau eines neuen Chors in spätgotischer Form

1512 Fertigstellung des Rathauses

1505/1506 Entstehung der Wallfahrt nach der wundersamen Heilung eines Schwerverletzten (der sich seine schweren Verletzungen ganz unfromm bei einer Wirtshausschlägerei zuzog).

1565, so lässt eine Jahreszahl vermuten, entstand der kleinere Rundturm an der heutigen Stadtpfarrkirche

1599 Fertigstellung des „Steuersetzungsbuches“ im Auftrag von Fürstbischof Julius Echter mit Erfassung aller Haushaltsvorstände, Häuser, Weinberge, Äcker, Wiesen und Wälder. Dettelbach zählt zu dieser Zeit rd. 1.550 Einwohner und besaß 460 ha Weinberge

1608-1613/1617 Julius Echter lässt die kleine Wallfahrtskapelle zu einem großen Gotteshaus erweitern. Neben der Kirche entsteht das Franziskanerkloster.

1768–1774 Neugestaltung des Innenraums der Stadtpfarrkirche in barocker Manier

1804/1814 wurde Dettelbach bayerisch und Landgerichtssitz für einen großen Einzugsbereich

1850 Urban Degen erfindet ein Gebäck namens „Muskatzine“. Die Muskatzinen dürfen noch heute nur in Dettelbach (aktuell von 2 Konditoreien) gebacken werden.

1871/1872 aus Platzgründen Abbruch der Stadttore Steigtor, Maintor und Neutor

1967 Restaurierung der Stadtpfarrkirche

1979 Erstmals veranstaltet die „Gesellschaft Dettelbacher Altstadtweinfest“ ein großes Weinfest auf der Straße vor dem Rathaus. Es findet seitdem stets am Fronleichnamswochenende statt.

2008 Am ersten August wird das KuK – Kultur und Kommunikationszentrum eröffnet. Es beherbergt die Touristeninformation, die Stadtbibliothek, das Museum Pilger und Wallfahrer, eine Vinothek und das Forum der Region mit Ausstellungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten verschiedenster Art

2009/2010 Umfassende Sanierung der Stadtpfarrkirche innen und außen

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Das historische Rathaus von Dettelbach

Schon im hohen Mittelalter ist ein Rathaus in Dettelbach dokumentiert. Im ältesten Gerichtsprotokoll von 1460 findet man Floskeln, die auf eine lange Tradition eines Gerichts und eine funktionierende Verwaltung hindeuten.

Mit großer Wahrscheinlichkeit gab es schon im hohen Mittelalter ein Rathaus in Dettelbach. Im ältesten Gerichtsprotokoll von 1460 findet man immer wieder Floskeln wie: „…von alters her“ oder: „…wie in dem alten Buch geschrieben steht“ was auf eine lange Tradition des Gerichts und eine funktionierende Verwaltung hindeutet.

Auch Analysen der Holzsäulen im 1. Obergeschoss haben ergeben, dass das Holz 1388 geschlagen wurde. Ein Schlussstein von 1402 im Erker scheint ebenso authentisch zu sein und lässt uns davon ausgehen, dass zwischen 1388 und 1402 bereits ein Rathaus in Dettelbach errichtet wurde. Den Standort können wir nur vermuten, doch ist es wahrscheinlich dass dieses in unmittelbarer Nähe des alten Burgbergs am heutigen Marktplatz verortet sein könnte.

1484 erhob Fürstbischof Rudolf von Scherenberg das Dorf Dettelbach zur Stadt. Das blieb nicht ohne sichtbare Wirkung! In Dettelbach begann das, was man heute wohl als „Bauboom“ bezeichnen würde. Die Stadtbefestigung und etliche Fachwerkhäuser entstanden. Das alte, gotische Rathaus wurde abgebrochen und ein neues noch prachtvolleres erbaut.

1512 nach nahezu 30 Jahren Bauzeit wurde das mächtige Gebäude fertig gestellt.

Mit einer Gesamthöhe von 25 Metern (den Glockenturm mitgerechnet) und einem Grundrissmaß von 23 x 15,5 m über 3 Etagen (das ergibt mehr als 1000 qm Nutzfläche!) ist das Rathaus von Dettelbach ein für seine Zeit beeindruckendes Bauwerk! Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass das Gebäude komplett als Steinbau errichtet wurde – eigentlich ein Privileg des Adels. Die Bürger nahmen zu dieser Zeit mit der einfachen und kostengünstigeren Fachwerkbauweise vorlieb. Wenn man dazu noch bedenkt, dass die Südseite in alter Zeit mit Malereien dekoriert war, wird die Pracht noch deutlicher.

Die Doppelläufige Freitreppe endet in der „Verkündhalle“, von der aus Gerichtsurteile, Verordnungen und Vorschriftauen ausgerufen – verkündet – werden konnten. Von dort führt eine Tür in den großen Festsaal. Im Hohlraum unter der Freitreppe befand sich das vergitterte „Narrenhaus“ mit zwei Arrestzellen. Krakeeler, Trunkenbolde und ähnliche Störenfriede konnten dort für kurze Zeit eingelocht werden.

Das Erdgeschoss wurde als Markthalle genutzt. Die Dettel, welche unter dem Rathaus hindurch fließt, wurde erst 1844 mit einem Fußgängersteg überbrückt. Somit war die Durchfahrt im Erdgeschoss die wichtigste Verbindung nach Bamberg und Würzburg. Was muss das für ein Treiben gewesen sein!

Im 19. Jhd. wurde die Durchfahrt verbaut und man verband die Säulen um abschließbare Räume zu schaffen. Diese wurden rege und wechselnd genutzt als Feuerwehrgerätehaus, Fleischbank, Wachsstube, Kaufladen. Von 1967 bis 1987 fand die Stadtbücherei dort ihr zu Hause. Nach der Sanierung von 1990 und bis zur Errichtung des KuK, die Touristeninformation. Heute finden Sie eine Dauerausstellung zur legendären Dettelbacher Sternbräu in den historischen Mauern, während die andere Seite bereits seit 1854 eine Treppe in den Festsaal aufweist und als Garderobe und Foyer genutzt wird.

Der große Festsaal überspannt die gesamte Gebäudebreite und weist rd. 350 qm auf. Hier fanden politische Veranstaltungen statt, aber auch die Bürger hatten (und haben!) das Recht ihre privaten Feiern – „Hoch-Zeit“ – dort gegen Gebühr abzuhalten. 1854 wurde der große Saal in kleinere Räume unterteilt. Bis zu Beginn der Renovierung 1987 befanden sich hier Räume der Verwaltung und das Bürgermeisterzimmer. Vorher waren dort vier Klassen der Volksschule untergebracht (eine Schule wurde erst 1954 errichtet).

Ein Stockwerk höher gelangt man in den sogenannten „Bürgersaal“. Der Begriff ist nicht ganz richtig, entstand aber, als der eigentliche große Bürgersaal in der ersten Etage verbaut war. Dieser Saal wurde für kleinere Versammlungen  und „offizöse“ Anlässe genutzt. Hier gab es auch um das Jahr 1512 entstandene Wandgemälde, die im Laufe der Jahrhunderte übertüncht wurden und leider nicht mehr restaurierbar sind.

Eine Tür führt von hier in die oberste Etage des Erkers – die Kapelle. Heute (leider?) nicht mehr genutzt, so beteten hier früher die Ratsmitglieder um göttlichen Beistand und die Erleuchtung des heiligen Geistes.

Ebenfalls in der zweiten Etage befindet sich das ehemalige Amtszimmer des Bürgermeisters, ursprünglich wohl der Sitz des Schultheißen und seines Schreibers. Dieser Raum ist kostbar komplett holzgetäfelt. Liebevolle Details, wie die kunstvollen, alten Türen mit ihren schmucken Türbeschlägen und Schlössern und die alten Gemälde geben einen einzigartigen und stimmungsvollen Rahmen. Kein Wunder also, dass dieser Raum heute als Trauzimmer der Stadt gerne und oft genutzt wird.

Kommen wir zum Schluss zur Vorzeigestube des Rathauses: dem Sitzungssaal!

Seit alters her und bis zum heutigen Tag finden hier die Sitzungen des (Stadt-)Rates statt und entscheiden über die Geschicke unseres geschichtsträchtigen aber doch romantisch und ab und an auch ein wenig verschlafenen Städtchens. Der große Raum ist vom Boden bis zur Decke holzgetäfelt. Die niedrige Rundbogentüre ist mit großer Kunstfertigkeit beschlagen und lässt sich mit einem Riegel von innen verschließen.

Die Gemälde verschiedener Fürstbischöfe blicken streng auf die Stadtratsmitglieder herab und viele Details, wie die Muschelkalksäulen sorgen für ein ehrwürdiges Ambiente.

Der große Schrank aus dem Jahr 1581 enthielt bis zur Renovierung 1987 die wertvollen Bücher des Stadtarchives. Während in alter Zeit der Stadtschreiber wohl im kleineren Schrank, bei seinen Federn und Tintenfass einen kleinen, feinen Weinvorrat beherbergt hat, so entscheiden die Stadtratsmitglieder heute nüchtern.

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Die Wallfahrtskirche "Maria in arena"

Über den Dächern der Altstadt thront eines der bedeutendsten Marienheiligtümer Frankens: die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“. Der Ursprung der Wallfahrt geht auf das Jahr 1505 zurück, als ein schwer verletzter Mann nach einem Gebet an einem Bildstock wundersam geheilt wurde. Rasch entwickelte sich Dettelbach zu einem beliebten Pilgerort.

Den entscheidenden Impuls für die Wallfahrt gab Fürstbischof Julius Echter. Er ließ von 1608 bis 1613 die heutige Kirche errichten – ein beeindruckendes Bauwerk im Stil der Spätrenaissance mit gotischen Elementen. Der kreuzförmige Grundriss, das filigrane Netzgewölbe und das kunstvoll gestaltete Westportal von Michael Kern machen die Kirche zu einem Meisterwerk der fränkischen Kirchenarchitektur.

Im Inneren erwartet Besucher eine reiche barocke Ausstattung. Herzstück ist der Gnadenaltar mit der verehrten Pietà, einem Vesperbild aus der Schule Tilman Riemenschneiders. Besonders sehenswert ist auch die kunstvolle Kanzel, die die biblische Wurzel Jesse zeigt.

Bis heute ist „Maria im Sand“ einer der wichtigsten Wallfahrtsorte im Bistum Würzburg und zieht jedes Jahr zahlreiche Gläubige und Gäste an. Die besondere Atmosphäre, das historische Ambiente und der spirituelle Charakter machen einen Besuch unvergesslich.

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Die Stadtpfarrkirche "St. Augustinus"

Das weithin sichtbare Wahrzeichen von Dettelbach mit ihren ungleichen Türmen ist die Stadtkirche St. Augustinus. Erbaut auf den Grundsteinen der ehem. Ritterburg der Ritter von Thetilabach ist sie noch heute mit ihrem Vierkantturm, dem kleineren Rundturm und der Verbindungsbrücke dazwischen ein Highlight für kulturinteressierte Besucher.

Der älteste Teil der Kirche, der Viereckturm, ist noch heute in Stadtbesitz, da hier einstmals der Türmer lebte, welcher städtischer Angestellter war und auf Feuer und heranstürmende Angreifer zu achten hatte.

Der Ostchor, ein gotischer Chorraum wurde um 1500 erbaut, der kleine Rundturm folgte als Treppenturm und den Abschluss der Anlage bildete der Westchor, bereits im barocken Stil.

In den 60er Jahren fand eine Ostung der Kirche statt, die noch heute besteht. Die letzte, umfassende Innen- und Außenrenovierung fand in den Jahren 2009 – 2011 statt. Es erfolgte u. a. eine neue Farbgebung von gelb auf bordeaux im Außenbereich, die Erneuerung der Clobes-Fenster, die Schaffung eines einheitlichen Bodenniveaus im Innenbereich und die Erstellung eines neuen Haupteingangs im Westen. Das Konzept stammt vom ehem. Kunstbeauftragten der Diözese Würzburg, Dr. Jürgen Lenssen.

Eine beachtete Sehenswürdigkeit ist der Flügelaltar des Leipziger Malers Michael Triegel zum Thema „Augustinus“. Dettelbach ist die einzige Gemeindekirche in der Diözese Würzburg, die ein Augustinus Patronat hat.

 

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Die Loretokapelle in Effeldorf

Die Kirche St. Jakobus der Ältere ist die katholische Pfarrkirche des Dorfes Effeldorf, eines Ortsteils von Dettelbach. Das Gotteshaus steht an der Jesuitenstraße in der Mitte des Dorfes. Ursprünglich befand sich dort eine Loretokapelle, die als Chor in das heutige Gebäude integriert wurde.

Im Jahr 1566 erhielt der Orden der Jesuiten das Dorf Effeldorf vom Hochstift Würzburg übertragen. Es sollte als Versorgungsort für die Würzburger Niederlassung der Mönche dienen. Mit den Jesuiten kam auch der sogenannte Loreto-Kult in das fränkische Dorf. Die Jesuiten betreuten in Italien, nahe Ancona, bereits den eigentlichen Wallfahrtsort und sorgten durch ihre Besitzungen in ganz Europa für eine Verbreitung des Kultes.

Einige Jahre später, 1652, entstand in Effeldorf eine kleine Kapelle, die sich mit ihren Maßen und ihrer Innenausstattung an das italienische Original anlehnte. 1653 wurde das Kirchlein vom Würzburger Weihbischof Johann Melchior Söllner geweiht. Im Jahr 1680 wurde die Kopie der Madonna von Loreto als Wallfahrtsbild angebracht. Mit der Kapelle entstand das einzige fränkische Pendant der Casa santa in Loreto.

Als 1773 der Jesuitenorden aufgelöst wurde, verlor auch der Loreto-Kult an Bedeutung, die Wallfahrt zur Kapelle ließ nach. Mit dem Bau der größeren Gemeindekirche im Jahr 1787 wurde die Kapelle als Chorraum in die neue Kirche integriert, das Marienpatrozinium wurde aufgegeben und das neue Gebäude dem heiligen Jakobus gewidmet. Durch diese Umbauten verschwand der eigentliche Zweck der Wallfahrtskirche weiter.

Um das Jahr 1900 erhielt die Jakobuskirche einige Ausstattungsgegenstände im neobarocken Stil, die Kapelle war inzwischen als Sakristei umgewandelt worden, nachdem ein östlicher Anbau im 19. Jahrhundert errichtet worden war. Im Jahr 2009 wurde der baufällige Anbau abgerissen. Gleichzeitig besann sich das Dorf auf die alte Loretokapelle und ließ durch den Würzburger Domkapitular Jürgen Lenssen den Chorraum wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen.

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Geschichte

Erleben Sie Dettelbach und seine Ortsteile aus einer ganz anderen Perspektive.

Wein, Geschichte und Naturschönheiten im Herzen Frankens
 
Inmitten der malerischen Weinlandschaft Frankens liegt die charmante Weinstadt Dettelbach, die nicht nur durch ihre reiche Weintradition, sondern auch durch ihre historische Atmosphäre und natürliche Schönheit beeindruckt. Dettelbach bietet eine perfekte Mischung aus Genuss, Geschichte und Natur, die Besucher aus nah und fern in ihren Bann zieht.

Die historische Altstadt von Dettelbach versetzt Besucher zurück in die Zeit des Mittelalters. Schmale Gassen, malerische Häuserensembles und die fast vollständig erhaltene Stadtmauer mit ihren Türmen und zwei Ausfalltoren schaffen ein einzigartiges Flair. Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Stadtpfarrkirche „St. Augustinus“ mit ihren ungleichen Türmen, während das spätgotische Rathaus mit seiner doppelläufigen Freitreppe zu den schönsten Profanbauwerken Frankens zählt. Eine weitere Besonderheit ist die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“, die Dettelbach zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Umgebung macht.

Die Weintradition von Dettelbach spiegelt sich nicht nur in der Architektur, sondern auch in der Lebensart der Einwohner wider. Die Stadt beherbergt eine beeindruckende Vielfalt von Winzern, vom VDP-Weingut bis zum kleinen Selbstvermarkter. Die Dettelbacher Weine, die auf Lagen wie „Honigberg“, „Sonnenleite“ und „Berg-Rondell“ gedeihen, sind typisch für Franken: nachhaltig und gehaltvoll. Eine Erkundung der Stadt ist nicht vollständig ohne eine Verkostung der lokalen Weine in einer der urigen Probierstuben oder gemütlichen Häckerstuben.

Dettelbach ist nicht nur für Weinliebhaber ein Paradies, sondern auch für Naturliebhaber und Wanderfreunde. Die Themen-Wanderwege, insbesondere die TraumRunden, bieten abwechslungsreiche Routen durch die Weinberge und die umliegende Landschaft. Die Wanderungen belohnen nicht nur mit sagenhaften Aussichten auf den Main, die Weinberge und die Altstadt, sondern auch mit kulturellen und landschaftlichen Schätzen.

Die Stadt lädt das ganze Jahr über zu verschiedenen Veranstaltungen ein, die das kulturelle Erbe und die Lebensfreude der Bewohner widerspiegeln. Die Kirchweih im August ist ein Höhepunkt, bei dem Winzer ihre Höfe öffnen und kulinarische Köstlichkeiten, begleitet von Musik und Unterhaltung, präsentieren. Die Einholung der letzten Weinfuhre im Oktober markiert das Ende der Weinlese und wird mit einem festlichen Umzug, begleitet von Weinprinzessinnen und Oldtimertraktoren, gefeiert.

Die Kombination aus historischem Charme, langer Weintradition und natürlicher Schönheit macht Dettelbach zu einem einzigartigen Reiseziel im Herzen Frankens. Ob beim Schlendern durch die Altstadt, beim Genießen der vielfältigen Weine oder beim Wandern durch die Weinberge – Dettelbach lädt dazu ein, die Schönheit und Vielfalt dieser Region zu entdecken.

Knapp 7.300 Einwohner zählt Dettelbach mit seinen neun Stadtteilen und blickt stolz auf eine reiche und weit zurückgehende Geschichte. Seine erste Erwähnung findet Dettelbach 741 n. Chr. als fränkische Siedlung „Fiscus dominicus Thetilabah“.

„Möge man mir in ein Städtchen folgen, mainaufwärts von Kitzingen, das, umgeben von sonnigen Rebenhängen, freundlich emporsteigt an sanften Höhen, das alljährlich von tausenden frommer Beter besucht, das von Künstlern und Kunstfreunden noch immer nicht nach Gebühr geschätzt wird, nach Dettelbach.“

Michael Göbel, Dettelbacher Chronist, hat im Jahr 1909 so seinen verehrten Heimatort beschrieben. Würde er heute noch leben, würde er es sicher noch genauso tun. Zu Recht!

Dettelbach ist eines dieser romantischen, fränkischen Winzerorte, die einerseits ein bisschen verschlafen wirken, aber doch, dank des milden Klimas und der großzügig verteilten Sonnenstunden, Lebensfreude und Genuss ausstrahlen, die man sonst eher südlich der Alpen erwartet. La dolce Vita – das süße Leben – aber eben auf fränkisch!

Knapp 7.300 Einwohner zählt Dettelbach mit seinen Stadtteilen und blickt stolz auf eine, für so ein kleines Städtchen, reiche und weit zurückgehende Geschichte. Einige markante Punkte sollen hier erwähnt sein:

741 Erste Nennung als fränkische Siedlung „Fiscus dominicus Thetilabah“ (= lat. königlicher Meierhof Thetilabah)

1101 wird Helmrich von Tetilabach als erster seines Geschlechtes urkundlich genannt. Die Dettelbacher Ritter erbauten eine Burg. Zeit, Aussehen und Größe wurden allerdings nicht überliefert.

Im 15. Jahrhundert verarmte das Rittergeschlecht und starb aus.

1444 Entstehung des großen viereckigen Turms an der heutigen Stadtpfarrkirche an der Stelle der ehemaligen Ritterburg

1478 Fertigstellung des, noch heute als ältestes Stadthaus erhaltenen, spätgotische Fachwerkhauses – heute Baumannshaus genannt

1484 Erhebung der aufstrebenden Siedlung zur Stadt durch Bischof Rudolf von Scherenberg mit Verleihung von Marktrecht für einen Wochenmarkt und drei Jahrmärkte

1484 Im Zuge der Stadterhebung Beginn des Stadtmauerbaus mit fünf Toren und 40 Türmen und des Spätgotischen Rathauses

1489 Abbruch des alten Gotteshauses (der Turm blieb stehen) und Bau eines neuen Chors in spätgotischer Form

1512 Fertigstellung des Rathauses

1505/1506 Entstehung der Wallfahrt nach der wundersamen Heilung eines Schwerverletzten (der sich seine schweren Verletzungen ganz unfromm bei einer Wirtshausschlägerei zuzog).

1565, so lässt eine Jahreszahl vermuten, entstand der kleinere Rundturm an der heutigen Stadtpfarrkirche

1599 Fertigstellung des „Steuersetzungsbuches“ im Auftrag von Fürstbischof Julius Echter mit Erfassung aller Haushaltsvorstände, Häuser, Weinberge, Äcker, Wiesen und Wälder. Dettelbach zählt zu dieser Zeit rd. 1.550 Einwohner und besaß 460 ha Weinberge

1608-1613/1617 Julius Echter lässt die kleine Wallfahrtskapelle zu einem großen Gotteshaus erweitern. Neben der Kirche entsteht das Franziskanerkloster.

1768–1774 Neugestaltung des Innenraums der Stadtpfarrkirche in barocker Manier

1804/1814 wurde Dettelbach bayerisch und Landgerichtssitz für einen großen Einzugsbereich

1850 Urban Degen erfindet ein Gebäck namens „Muskatzine“. Die Muskatzinen dürfen noch heute nur in Dettelbach (aktuell von 2 Konditoreien) gebacken werden.

1871/1872 aus Platzgründen Abbruch der Stadttore Steigtor, Maintor und Neutor

1967 Restaurierung der Stadtpfarrkirche

1979 Erstmals veranstaltet die „Gesellschaft Dettelbacher Altstadtweinfest“ ein großes Weinfest auf der Straße vor dem Rathaus. Es findet seitdem stets am Fronleichnamswochenende statt.

2008 Am ersten August wird das KuK – Kultur und Kommunikationszentrum eröffnet. Es beherbergt die Touristeninformation, die Stadtbibliothek, das Museum Pilger und Wallfahrer, eine Vinothek und das Forum der Region mit Ausstellungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten verschiedenster Art

2009/2010 Umfassende Sanierung der Stadtpfarrkirche innen und außen

Schon im hohen Mittelalter ist ein Rathaus in Dettelbach dokumentiert. Im ältesten Gerichtsprotokoll von 1460 findet man Floskeln, die auf eine lange Tradition eines Gerichts und eine funktionierende Verwaltung hindeuten.

Mit großer Wahrscheinlichkeit gab es schon im hohen Mittelalter ein Rathaus in Dettelbach. Im ältesten Gerichtsprotokoll von 1460 findet man immer wieder Floskeln wie: „…von alters her“ oder: „…wie in dem alten Buch geschrieben steht“ was auf eine lange Tradition des Gerichts und eine funktionierende Verwaltung hindeutet.

Auch Analysen der Holzsäulen im 1. Obergeschoss haben ergeben, dass das Holz 1388 geschlagen wurde. Ein Schlussstein von 1402 im Erker scheint ebenso authentisch zu sein und lässt uns davon ausgehen, dass zwischen 1388 und 1402 bereits ein Rathaus in Dettelbach errichtet wurde. Den Standort können wir nur vermuten, doch ist es wahrscheinlich dass dieses in unmittelbarer Nähe des alten Burgbergs am heutigen Marktplatz verortet sein könnte.

1484 erhob Fürstbischof Rudolf von Scherenberg das Dorf Dettelbach zur Stadt. Das blieb nicht ohne sichtbare Wirkung! In Dettelbach begann das, was man heute wohl als „Bauboom“ bezeichnen würde. Die Stadtbefestigung und etliche Fachwerkhäuser entstanden. Das alte, gotische Rathaus wurde abgebrochen und ein neues noch prachtvolleres erbaut.

1512 nach nahezu 30 Jahren Bauzeit wurde das mächtige Gebäude fertig gestellt.

Mit einer Gesamthöhe von 25 Metern (den Glockenturm mitgerechnet) und einem Grundrissmaß von 23 x 15,5 m über 3 Etagen (das ergibt mehr als 1000 qm Nutzfläche!) ist das Rathaus von Dettelbach ein für seine Zeit beeindruckendes Bauwerk! Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass das Gebäude komplett als Steinbau errichtet wurde – eigentlich ein Privileg des Adels. Die Bürger nahmen zu dieser Zeit mit der einfachen und kostengünstigeren Fachwerkbauweise vorlieb. Wenn man dazu noch bedenkt, dass die Südseite in alter Zeit mit Malereien dekoriert war, wird die Pracht noch deutlicher.

Die Doppelläufige Freitreppe endet in der „Verkündhalle“, von der aus Gerichtsurteile, Verordnungen und Vorschriftauen ausgerufen – verkündet – werden konnten. Von dort führt eine Tür in den großen Festsaal. Im Hohlraum unter der Freitreppe befand sich das vergitterte „Narrenhaus“ mit zwei Arrestzellen. Krakeeler, Trunkenbolde und ähnliche Störenfriede konnten dort für kurze Zeit eingelocht werden.

Das Erdgeschoss wurde als Markthalle genutzt. Die Dettel, welche unter dem Rathaus hindurch fließt, wurde erst 1844 mit einem Fußgängersteg überbrückt. Somit war die Durchfahrt im Erdgeschoss die wichtigste Verbindung nach Bamberg und Würzburg. Was muss das für ein Treiben gewesen sein!

Im 19. Jhd. wurde die Durchfahrt verbaut und man verband die Säulen um abschließbare Räume zu schaffen. Diese wurden rege und wechselnd genutzt als Feuerwehrgerätehaus, Fleischbank, Wachsstube, Kaufladen. Von 1967 bis 1987 fand die Stadtbücherei dort ihr zu Hause. Nach der Sanierung von 1990 und bis zur Errichtung des KuK, die Touristeninformation. Heute finden Sie eine Dauerausstellung zur legendären Dettelbacher Sternbräu in den historischen Mauern, während die andere Seite bereits seit 1854 eine Treppe in den Festsaal aufweist und als Garderobe und Foyer genutzt wird.

Der große Festsaal überspannt die gesamte Gebäudebreite und weist rd. 350 qm auf. Hier fanden politische Veranstaltungen statt, aber auch die Bürger hatten (und haben!) das Recht ihre privaten Feiern – „Hoch-Zeit“ – dort gegen Gebühr abzuhalten. 1854 wurde der große Saal in kleinere Räume unterteilt. Bis zu Beginn der Renovierung 1987 befanden sich hier Räume der Verwaltung und das Bürgermeisterzimmer. Vorher waren dort vier Klassen der Volksschule untergebracht (eine Schule wurde erst 1954 errichtet).

Ein Stockwerk höher gelangt man in den sogenannten „Bürgersaal“. Der Begriff ist nicht ganz richtig, entstand aber, als der eigentliche große Bürgersaal in der ersten Etage verbaut war. Dieser Saal wurde für kleinere Versammlungen  und „offizöse“ Anlässe genutzt. Hier gab es auch um das Jahr 1512 entstandene Wandgemälde, die im Laufe der Jahrhunderte übertüncht wurden und leider nicht mehr restaurierbar sind.

Eine Tür führt von hier in die oberste Etage des Erkers – die Kapelle. Heute (leider?) nicht mehr genutzt, so beteten hier früher die Ratsmitglieder um göttlichen Beistand und die Erleuchtung des heiligen Geistes.

Ebenfalls in der zweiten Etage befindet sich das ehemalige Amtszimmer des Bürgermeisters, ursprünglich wohl der Sitz des Schultheißen und seines Schreibers. Dieser Raum ist kostbar komplett holzgetäfelt. Liebevolle Details, wie die kunstvollen, alten Türen mit ihren schmucken Türbeschlägen und Schlössern und die alten Gemälde geben einen einzigartigen und stimmungsvollen Rahmen. Kein Wunder also, dass dieser Raum heute als Trauzimmer der Stadt gerne und oft genutzt wird.

Kommen wir zum Schluss zur Vorzeigestube des Rathauses: dem Sitzungssaal!

Seit alters her und bis zum heutigen Tag finden hier die Sitzungen des (Stadt-)Rates statt und entscheiden über die Geschicke unseres geschichtsträchtigen aber doch romantisch und ab und an auch ein wenig verschlafenen Städtchens. Der große Raum ist vom Boden bis zur Decke holzgetäfelt. Die niedrige Rundbogentüre ist mit großer Kunstfertigkeit beschlagen und lässt sich mit einem Riegel von innen verschließen.

Die Gemälde verschiedener Fürstbischöfe blicken streng auf die Stadtratsmitglieder herab und viele Details, wie die Muschelkalksäulen sorgen für ein ehrwürdiges Ambiente.

Der große Schrank aus dem Jahr 1581 enthielt bis zur Renovierung 1987 die wertvollen Bücher des Stadtarchives. Während in alter Zeit der Stadtschreiber wohl im kleineren Schrank, bei seinen Federn und Tintenfass einen kleinen, feinen Weinvorrat beherbergt hat, so entscheiden die Stadtratsmitglieder heute nüchtern.

Die Dettelbacher Marienwallfahrt beginnt recht unrühmlich mit einer Kirchweihschlägerei.

Bei eben dieser wurde der Tagelöhner Nikolaus Lemmerer so schwer verletzt, dass er ein Jahr bettlägerig war und sich – wie grausam! – bei klarem Verstand nicht rühren und regen konnte. Da habe er im Traum eine Erscheinung gehabt. Ein Engel? Dieser ermahnte ihn, mit einer Kerze zum Marienbildstock nach Dettelbach zu laufen und dort zu beten.

Als er erwachte, kehrten auf wundersame Weise seine Kräfte zurück und er begab sich auf die weite Wanderung von Melkendorf nach Dettelbach. (Tatsächlich gibt es drei Orte in Oberfranken, die den Namen Melkendorf tragen und historisch in Frage kommen. Eindeutig festzulegen ist es leider nicht.)

Den genannten Bildstock kannte Lemmerer, trotz der für diese Zeit sehr weiten Entfernung, sehr gut. In den Jahren davor hat er sich doch immer wieder als Tagelöhner in den Dettelbacher Weinbergen verdingt. Mit Sicherheit hat er dabei auch von dem geheimnisvollen Ruf, den dieser Bildstock in der Flurlage „Sand“ in der Bevölkerung genoss, gehört.

Ermattet von der langen Wanderung soll er in den Schlaf gesunken sein und hatte erneut eine Erscheinung. Diese befahl ihm ins Rathaus zu gehen und den Ratsherren von dem Wunder zu berichten. Wie es nun einmal so ist – damals wie heute – einige glaubten ihm, von anderen wurde er belächelt.

Nachdem Lemmerer nun sein Gelübde erfüllt hatte, kehrte er glücklich nach Haus zurück und erzählte dort, wie auch auf dem Weg, fleißig von seiner wundersamen Heilung. Dies führte – auch daran hat sich im Laufe der Jahrhunderte nichts geändert – zu einer raschen Ausbreitung und war der Beginn der wechselvollen Geschichte der Dettelbacher Wallfahrt.

Als der Zulauf der nach Heilung und Erhörung Strebenden immer größer wurde, sah sich der Dettelbacher Rat dazu gezwungen, den Bildstock mit einer Fachwerkhütte notdürftig zu überdachen. Diesen doch eher unwürdigen Zustand beendete Fürstbischof Lorenz von Bibra schon 1506, als er eine Kapelle bauen ließ. Beendet wurde dieser Bau wohl erst unter seinem Nachfolger Konrad von Thüngen (1519-1540).

Dieser rasche Aufschwung der Dettelbacher Wallfahrt war allerdings nur von kurzer Dauer. Eine neue Lehre, angestoßen durch Martin Luther, verbreitete sich rasch in Mainfranken und der Zustrom der Pilger versiegte mehr und mehr und drohte in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

Julius Echter, der durchsetzungsstarke Gegenreformator, 1573 auf dem Bischofssitz angekommen, kämpfte um die Wiederbelebung der tradtionellen Lehre. Die Wallfahrt zur Dettelbacher Muttergottes erkannte er rasch als Mittel, eine Umkehr zu erreichen.

1585 ließ er in der Stadt eine Mission durchführen, an deren Ende die Bürger entscheiden mussten, welchem Glauben sie zukünftig angehören wollen. Wer protestantisch bleiben wollte, musste die Stadt verlassen! Heute unvorstellbar!

1608 begann er mit der großzügigen Erweiterung der Wallfahrtskirche. Der Bau der neuen großen Kirche verursachte beträchtliche Kosten bei der sich Echter aber vornehm zurück hielt. Nur wenn das Vorhaben aufgrund Geldmangels zu Scheitern drohte, sprang er ein und steuerte so lediglich 18 % der Kosten bei.

Am 8. September 1613 wurde die neue und prächtige Kirche geweiht. 1616 rief Julius Echter die Patres der Strassburger Franziskanerprovinz hierher. Die 400 Jahre, bis Ende 2016, die Pilger und Wallfahrer in Dettelbach betreuten.

In den unsicheren Kriegsjahren des 30-jährigen Krieges, der auch vor Mainfranken nicht halt machte, wurden Wallfahrtskirche und Kloster ausgeraubt, die Mönche vertrieben und misshandelt und die Wallfahrt versiegte. Da aber in den schlimmen Zeiten aus Angst, Not und Bedrängnis viele Wallfahrten nach Dettelbach gelobt wurden, entstand diese nach den Kriegsende stärker und weitereichender als je zuvor.

Das weithin sichtbare Wahrzeichen von Dettelbach mit ihren ungleichen Türmen ist die Stadtkirche St. Augustinus. Erbaut auf den Grundsteinen der ehem. Ritterburg der Ritter von Thetilabach ist sie noch heute mit ihrem Vierkantturm, dem kleineren Rundturm und der Verbindungsbrücke dazwischen ein Highlight für kulturinteressierte Besucher.

Der älteste Teil der Kirche, der Viereckturm, ist noch heute in Stadtbesitz, da hier einstmals der Türmer lebte, welcher städtischer Angestellter war und auf Feuer und heranstürmende Angreifer zu achten hatte.

Der Ostchor, ein gotischer Chorraum wurde um 1500 erbaut, der kleine Rundturm folgte als Treppenturm und den Abschluss der Anlage bildete der Westchor, bereits im barocken Stil.

In den 60er Jahren fand eine Ostung der Kirche statt, die noch heute besteht. Die letzte, umfassende Innen- und Außenrenovierung fand in den Jahren 2009 – 2011 statt. Es erfolgte u. a. eine neue Farbgebung von gelb auf bordeaux im Außenbereich, die Erneuerung der Clobes-Fenster, die Schaffung eines einheitlichen Bodenniveaus im Innenbereich und die Erstellung eines neuen Haupteingangs im Westen. Das Konzept stammt vom ehem. Kunstbeauftragten der Diözese Würzburg, Dr. Jürgen Lenssen.

Eine beachtete Sehenswürdigkeit ist der Flügelaltar des Leipziger Malers Michael Triegel zum Thema „Augustinus“. Dettelbach ist die einzige Gemeindekirche in der Diözese Würzburg, die ein Augustinus Patronat hat.

Die Kirche St. Jakobus der Ältere ist die katholische Pfarrkirche des Dorfes Effeldorf, eines Ortsteils von Dettelbach. Das Gotteshaus steht an der Jesuitenstraße in der Mitte des Dorfes. Ursprünglich befand sich dort eine Loretokapelle, die als Chor in das heutige Gebäude integriert wurde.

Im Jahr 1566 erhielt der Orden der Jesuiten das Dorf Effeldorf vom Hochstift Würzburg übertragen. Es sollte als Versorgungsort für die Würzburger Niederlassung der Mönche dienen. Mit den Jesuiten kam auch der sogenannte Loreto-Kult in das fränkische Dorf. Die Jesuiten betreuten in Italien, nahe Ancona, bereits den eigentlichen Wallfahrtsort und sorgten durch ihre Besitzungen in ganz Europa für eine Verbreitung des Kultes.

Einige Jahre später, 1652, entstand in Effeldorf eine kleine Kapelle, die sich mit ihren Maßen und ihrer Innenausstattung an das italienische Original anlehnte. 1653 wurde das Kirchlein vom Würzburger Weihbischof Johann Melchior Söllner geweiht. Im Jahr 1680 wurde die Kopie der Madonna von Loreto als Wallfahrtsbild angebracht. Mit der Kapelle entstand das einzige fränkische Pendant der Casa santa in Loreto.

Als 1773 der Jesuitenorden aufgelöst wurde, verlor auch der Loreto-Kult an Bedeutung, die Wallfahrt zur Kapelle ließ nach. Mit dem Bau der größeren Gemeindekirche im Jahr 1787 wurde die Kapelle als Chorraum in die neue Kirche integriert, das Marienpatrozinium wurde aufgegeben und das neue Gebäude dem heiligen Jakobus gewidmet. Durch diese Umbauten verschwand der eigentliche Zweck der Wallfahrtskirche weiter.

Um das Jahr 1900 erhielt die Jakobuskirche einige Ausstattungsgegenstände im neobarocken Stil, die Kapelle war inzwischen als Sakristei umgewandelt worden, nachdem ein östlicher Anbau im 19. Jahrhundert errichtet worden war. Im Jahr 2009 wurde der baufällige Anbau abgerissen. Gleichzeitig besann sich das Dorf auf die alte Loretokapelle und ließ durch den Würzburger Domkapitular Jürgen Lenssen den Chorraum wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen.