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Ein Blick in die Geschichte

der Stadt Dettelbach

"Möge man mir in ein Städtchen folgen, mainaufwärts von Kitzingen,

das, umgeben von sonnigen Rebenhängen, freundlich emporsteigt an sanften Höhen,

das alljährlich von tausenden frommer Beter besucht, das von Künstlern und Kunstfreunden noch immer nicht nach Gebühr geschätzt wird, nach Dettelbach."

 


Michael Göbel, Dettelbacher Chronist, hat im Jahr 1909 so seinen verehrten Heimatort beschrieben. Würde er heute noch leben, würde er es sicher noch genauso tun. Zu Recht!

Dettelbach ist eines dieser romantischen, fränkischen Winzerorte, die einerseits ein bisschen verschlafen wirken, aber doch, dank des milden Klimas und der großzügig verteilten Sonnenstunden, Lebensfreude und Genuss ausstrahlen, die man sonst eher südlich der Alpen erwartet. La dolce Vita – das süße Leben - aber eben auf fränkisch!

 

Knapp 7.300 Einwohner zählt Dettelbach mit seinen Stadtteilen und blickt stolz auf eine, für so ein kleines Städtchen, reiche und weit zurückgehende Geschichte. Einige markante Punkte sollen hier erwähnt sein:

741 Erste Nennung als fränkische Siedlung „Fiscus dominicus Thetilabah“ (= lat. königlicher Meierhof Thetilabah)

 

1101 wird Helmrich von Tetilabach als erster seines Geschlechtes urkundlich genannt. Die Dettelbacher Ritter erbauten eine Burg. Zeit, Aussehen und Größe wurden allerdings nicht überliefert.

Im 15. Jahrhundert verarmte das Rittergeschlecht und starb aus.

 

1444 Entstehung des großen viereckigen Turms an der heutigen Stadtpfarrkirche an der Stelle der ehemaligen Ritterburg

 

1478 Fertigstellung des, noch heute als ältestes Stadthaus erhaltenen, spätgotische Fachwerkhauses – heute Baumannshaus genannt

 

1484 Erhebung der aufstrebenden Siedlung zur Stadt durch Bischof Rudolf von Scherenberg mit Verleihung von Marktrecht für einen Wochenmarkt und drei Jahrmärkte

 

1484 Im Zuge der Stadterhebung Beginn des Stadtmauerbaus mit fünf Toren und 40 Türmen und des Spätgotischen Rathauses

 

1489 Abbruch des alten Gotteshauses (der Turm blieb stehen) und Bau eines neuen Chors in spätgotischer Form

 

1512 Fertigstellung des Rathauses

 

1505/1506 Entstehung der Wallfahrt nach der wundersamen Heilung eines Schwerverletzten (der sich seine schweren Verletzungen ganz unfromm bei einer Wirtshausschlägerei zuzog).

 

1565, so lässt eine Jahreszahl vermuten, entstand der kleinere Rundturm an der heutigen Stadtpfarrkirche

 

1599 Fertigstellung des „Steuersetzungsbuches“ im Auftrag von Fürstbischof Julius Echter mit Erfassung aller Haushaltsvorstände, Häuser, Weinberge, Äcker, Wiesen und Wälder. Dettelbach zählt zu dieser Zeit rd. 1.550 Einwohner und besaß 460 ha Weinberge

1608-1613/1617 Julius Echter lässt die kleine Wallfahrtskapelle zu einem großen Gotteshaus erweitern. Neben der Kirche entsteht das Franziskanerkloster.

 

1768–1774 Neugestaltung des Innenraums der Stadtpfarrkirche in barocker Manier

 

1804/1814 wurde Dettelbach bayerisch und Landgerichtssitz für einen großen Einzugsbereich

 

1850 Urban Degen erfindet ein Gebäck namens „Muskatzine“. Die Muskatzinen dürfen noch heute nur in Dettelbach (aktuell von 2 Konditoreien) gebacken werden.

 

1871/1872 aus Platzgründen Abbruch der Stadttore Steigtor, Maintor und Neutor

 

1967 Restaurierung der Stadtpfarrkirche

 

1979 Erstmals veranstaltet die „Gesellschaft Dettelbacher Altstadtweinfest“ ein großes Weinfest auf der Straße vor dem Rathaus. Es findet seitdem stets am Fronleichnamswochenende statt.

 

2008 Am ersten August wird das KuK – Kultur und Kommunikationszentrum eröffnet. Es beherbergt die Touristeninformation, die Stadtbibliothek, das Museum Pilger und Wallfahrer, eine Vinothek und das Forum der Region mit Ausstellungs- und Veranstaltungsmöglichkeiten verschiedenster Art

 

2009/2010 Umfassende Sanierung der Stadtpfarrkirche innen und außen

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